Mit Autogas Kraftstoff sparen

Mit Autogas die Kraftstoffkosten bis 50% reduzieren – geht das?

Die Spritpreise an den Tankstellen unterliegen großen Schwankungen – und keiner weiß so genau weshalb. Vielen Autofahren wird der Kraftstoff zu teuer und sie lassen ihre Fahrzeuge auf Autogas umrüsten, denn Autogas ist eine interessante Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen. Aus diesem Grund bieten auch immer mehr Tankstellen als Zusatzangebot Autogas an. Der Begriff Autogas wird meist verwendet wenn man von Gas als Kraftstoff spricht – hier gibt es aber 2 Varianten:
Man unterscheidet zwischen LPG und Erdgas (CNG)

LPG ist Flüssiggas, welches ein Nebenprodukt der Erdölgewinnung ist. Autogasfahrzeuge werden wie der Name schon sagt, flüssig betankt. Es handelt sich um ein Gemisch aus Butan und Propan, in Fachkreisen auch als „LPG“ (Liquified Petroleum Gas) bezeichnet. Fast jedes Benzin Fahrzeug lässt sich mit einer Autogasanlage umrüsten. Da beim Autogasbetrieb mit einem sehr niedrigen Fülldruck (etwa 10-15 bar) gearbeitet wird, werden keine allzu großen Anforderungen an den Gastank gestellt. Er kann kompakt gefertigt werden und wird oftmals unter in der Reserveradmulde eingebaut.

Erdgas ist ein Naturprodukt, welches wie Erdöl zu den natürlichen Stoffen gehört. Da bei Erdgasfahrzeugen mit einem sehr hohen Fülldruck (> 200 bar) gearbeitet wird, werden an den Tank besondere Ansprüche gestellt. Er ist größer und stabiler als Tanks von Autogasfahrzeugen. Wer sich einen Erdgastank in sein Fahrzeug bauen möchte, vergibt meist einen Großteil seines Kofferraumes. Aus diesem Grund werden kaum Fahrzeuge nachträglich damit ausgerüstet. Erdgasfahrzeuge bieten manche Fahrzeughersteller aber ab Werk an, da hier der Tank gleich bei der Fahrzeugfertigung meist unter dem Fahrzeug eingebaut wird. Wie der Name schon sagt, werden Erdgasfahrzeuge gasförmig getankt.

Eine Autogasumrüstung kann heutzutage schon bei den meisten Gebrauchtwagen erfolgen. Neuwagen ab Werk werden mit Erdgas – aber kaum mit LPG Gas angeboten. Erdgas lohnt sich nur, wenn man das Fahrzeug direkt ab Werk so bestellt. LPG ist optimal für eine Nachrüstung. Aus diesem Grund schreiben wir ab jetzt nur noch über LPG Autogas.

Häufige Fragen zu Autogas

Warum ist Autogas günstiger als Benzin?

Autogas ist so günstig, da die ermäßigte Steuer für Flüssiggas 9,7 Cent/Liter beträgt (Benzin um die 65 Cent). Diese steuerliche Begünstigung ist ersteinmal bis zum 31. Dezember 2018 festgeschrieben.

Autogas Tankstellen in Deutschland

Da sich Autogas immer größerer Nachfrage erfreut hat man in größeren Städten, an den meisten Autobahntankstellen und Hauptverkehrsstraßen eine recht gute Abdeckung an Autogastankstellen. Täglich kommen neue Tankstellen dazu. Bei Fahrten im Ausland kann die Versorgung natürlich schlechter sein. Dann muss man eben auf den herkömmlichen Kraftsoff zurückgreifen. In Deutschland gibt es schon über 1.600 Tankstellen wo Autogasfahrzeuge getankt werden können, aber nur etwa 700 Tankstellen für Erdgas-Fahrzeuge. Eine aktuelle Tankstellenübersicht findet man im Internet z.B. unter www.autogastanken.de.

Umrüstung auch für ältere Fahrzeuge?

Die Verbrennung von Gas gegenüber herkömmlichen Benzin ist um einiges besser, deshalb ist es für ältere Fahrzeuge kein Problem Gas zu tanken. Es ist sogar förderlich für die Lebensdauer des Motors, da sich durch die bessere Verbrennung weniger Rückstände absetzen.

Kann man jedes Fahrzeug auf Autogas umrüsten?

Nein, das kann man nicht. Nur Fahrzeuge mit einem Benzinmotor ohne Direkteinspritzung können umgerüstet werden. Bei Dieselfahrzeugen wäre es zwar möglich aber viel zu aufwendig.

Welche verschiedenen Autogasanlagen gibt es?

LPI Anlage

Bei der LPI-Anlage handelt es sich um Flüssiggaseinspritzung. Diese Technik ist Anfang der 90er Jahre entwickelt worden. Das Gas wird mit einem Druck von ca. zehn Bar flüssig in den Ansaugtrakt befördert. Bei dieser Methode soll es zu keinen Leistungsverlusten führen. Der Nachteil dieser Variante ist die etwas höhere Geräuschentwicklung.

Venturi Technik

Der Name Venturi geht auf seinen Erfinder (Giovanni Battista Venturi) zurück. Die Venturi Technik ist die preiswerteste Möglichkeit der Autogas-Umrüstung. Hier wird das Gas vor der Verbrennung verdampft und im folgendem in den Motor geleitet. Ein großer Vorteil der Venturi-Gasanlagen ist ihre einfache Konstruktion. Der Nachteil ist ein geringer Leistungsverlust sowie ein etwas gesteigerter Kraftstoffverbrauch.

Teilsequenzielle Anlage

Dieser Typ entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und wird nur noch selten verbaut. Bei einer teilsequenziellen Gasanlage wird ein elektrisch gesteuertes Dosierventil verwendet welches das Autogas in den Ansaugstutzen der Zylinder einbläst. Die teilsequenzielle Gasanlage eignet sich gerade für ältere Fahrzeuge die eine schlechte Abgasnorm besitzen. Diese Variante ist bis zur Abgasnorm Euro 3 einsetzbar. Sie ist aber auch etwas teurer.

Vollsequentielle Anlage

Die Vollsequentielle Anlage gehört zu den modernsten Gasanlagen. Sie entspricht dem Stand neuester Technik und erfüllt die Abgasnorm bis Euro 4.Sie wird digital gesteuert und besitzt ein eigenes Dosierventil für jeden einzelnen Zylinder. Die Vollsequentielle Anlage besitzt normalerweise keinen eigenen autonomen Kennfeldrechner sondern rechnet die Einspritzdauer in eine äquivalente Einblasdauer für Gas um. Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich bei dieser Variante um ca. 10 bis 15%.

Sparen mit Autogas

Durch eine Umrüstung halbieren Sie nicht Ihre Spritkosten. Das Gas hat einen schlechteren Wirkungsgrad als Benzin, deshalb liegt der Verbrauch etwas höher (ca. 10 – 30 Prozent). Mit Gas betriebene Fahrzeuge lohnen sich überwiegend für Vielfahrer, denn die Mehrkosten für ein Neufahrzeug oder eine Nachrüstung liegen zwischen 1.500,- und 3.500,- Euro. Man sollte sich also schon überlegen, ob sich eine Umrüstung rechnet. Fahren Sie etwas 15.000 km pro Jahr, amortisiert sich eine Anschaffung meistens innerhalb von 4 Jahren. Abhängig von Fahrweise und Verbrauch. Ab diesen Punkt fangen Sie an zu sparen. Wenn man ganz genau rechnen wollte, dann müßte man auch die Verzinsung der Umrüstungskosten mit einbeziehen. Aber: Einen Teil der Umrüstungskosten erhält man durch den besseren Wiederverkauf zurück.

Muss ich immer Autogas tanken?

Nein, das müssen Sie nicht, denn Fahrzeuge die auf Autogas umgerüstet werden sind bivalent, das heißt man kann das Fahrzeug auch mit herkömmlichem Kraftstoff betreiben. Dazu muss dann nur das Fahrzeug mit einfachen Griffen auf Benzinbetrieb umgestellt werden. Manche Anlagen schalten auch automatisch von Gas auf Benzinbetrieb um wenn der Gastank leer ist.

Warum mehr Reichweite?

Da Autogasbetriebene Fahrzeuge bivalent sind kann man sie mit Gas und Benzin betreiben (abwechselnd). Sind beide Kraftstofftanks gefüllt hat man fast die doppelte Reichweite, da man wenn der Gastank leer ist mit wenigen Handgriffen auf Benzinbetrieb umstellen kann. Manche Anlagen schalten auch automatisch von Gas auf Benzinbetrieb um wenn der Gastank leer ist.

Fahrverbot trotz Autogas?

Mit Autogas betriebene Fahrzeuge dürfen bei Fahrverboten wegen Smog trotzdem fahren, da der Schadstoffausstoß deutlich niedriger als bei Benzinbetriebenen Fahrzeugen ist.

Ist Autogas sicher?

Autogas ist sicher, denn der Tank ist stabiler als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Es gibt Sicherheitseinrichtungen wie Überdruckventile. Auch bei einem Unfall sind diese Anlagen sicher. Zitat ADAC: “ Autogasanlagen sind so konzipiert, dass sie den bei einem Unfall auftretenden Kräften standhalten“. Quelle

Müssen Autogasanlagen geprüft werden?

Autogasanlagen müssen laut Gesetz alle zwei Jahre im Rahmen der Hauptuntersuchung auch einer Gasanlagenuntersuchung (GAP) unterzogen werden. Weiterhin sollten die Wartungsintervalle des Herstellers genauestens befolgt werden.

TÜV Abnahme?

Bevor man mit einem auf Autogas umgerüsteten Fahrzeug auf die Straße darf muss man es beim TÜV vorführen um die Anlage abnehmen zu lassen. Das erledigt normalerweise die umbauende Werkstatt. Außerdem ist eine Dichtheitsprüfung nach VDTÜV 750 obligatorisch. Eine seriöse Werkstatt erledigt das alles bevor sie Ihnen Ihr Fahrzeug übergibt.

Vorteile von Autogas zusammengefasst

  • Die Kraftstoffkosten können um bis zu 40 Prozent reduziert werden
  • Man kann fast die doppelte Reichweite erzielen
  • Sie können jederzeit während der Fahrt von Erdgas auf Benzin umschalten und umgekehrt
  • Auch bei Smog darf gefahren werden
  • Bis 2018 ist Autogas steuerbegünstigt
  • Der Schadstoffausstoß wird erheblich gesenkt
  • Einen Teil der Umrüstung erhält man durch den besseren Wiederverkauf zurück

Garantie

Vor dem Einbau von Gasanlagen bei Fahrzeugen die noch Werksgarantie besitzen, sollte unbedingt der Hersteller kontaktiert werden. Einige Fahrzeughersteller lehnen Garantieleistungen an Fahrzeugen ab, die umgerüstet wurden. Hier hilft sicherlich der Ortsansässige Fabrikatshändler weiter, der oftmals auch Fachbetriebe zur Nachrüstung empfehlen kann, oder sie sogar selbst durchführt. Preise sollten aber in jedem Fall verglichen werden. Von Einbauten im benachbarten Ausland sollte abgeraten werden, da Gewährleistungs-Ansprüche nur mit Aufwand geltend gemacht werden können.

In den letzten Jahren hat sich der Fahrzeugbestand an Gasfahrzeugen stetig erhöht. Gründe dafür sind sicherlich die ständig steigenden Kraftstoffkosten, Aufklärung durch die Medien, sowie das ständig wachsende Tankstellennetz.

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